Was ist eine Profi Drohne?
Die Meinungen dazu sind doch sehr unterschiedlich, da dies ja auch eine Frage der persönlichen und individuellen Betrachtung ist.
Gerne bezeichnet man Drohnen ab einer bestimmten Preisklasse als Profi Drohne, sie zählen jedoch zum Teil aber auch noch in den Bereich Hobby.
Mit jedem neuen Modell / Nachfolger in dem entsprechenden Preissegment verändert sich oft auch der Status des Vorgänger-Modells. Dies wird deutlich erkennbar, wenn man sich die Entwicklung der Phantom-Serie einmal anschaut.
Mit der DJI Phantom 1 kam 2012 ein Quadrocopter auf den Markt, den viele als einen professionellen Quadrocopter betrachteten, aber eigentlich nicht in die Kategorie der Profi-Multicopter einzustufen war. Es gab kein integriertes Kamera-System, jedoch bestand die Möglichkeit an der ungedämpften Aufhängung eine Action-Cam zu verwenden oder ein gedämpftes Gimbal zu installieren.
Auch die Phantom der 2. Generation kam im Ursprung ohne Kamera, jedoch wurde die Flugzeit deutlich verbessert, womit sie sich vom Markt abhob. Mit der Phantom 2 Vision hielt dann eine verbaute Kamera mit Videosignalübertragung Einzug. Aufnahmen von Foto und Video wurden somit ohne weitere Installationen möglich.
Von der Phantom 3 Standard (über Phantom 3 Advanced, Phantom 3 Professional u.s. w.), bis zur DJI Phantom 4 gab es stets konsequente Weiterentwicklungen.
Was mit einer 2,7K-Kamera (Gimbal-gelagert) und einfacher Videoübertragung begann, endete bei der DJI Phantom 4 Pro V2.0 mit höherer Akkuleistung, einem CMOS-Sensor (1 Zoll) mit 20 Megapixeln, Fernsteuerung mit integriertem Display, OcuSync als Funkübertragungssystem u. v. m.
Die DJI Phantom 4 RTK dagegen darf man sicher als Profi Drohne bezeichnen, da sie für professionelle Anwendungen wie Inspektions-, Kartierungs- oder Vermessungsarbeiten – auf Zentimeter-Niveau – konzipiert wurde und auch über eine entsprechende Ausstattung verfügt.
Drohnen wie zum Beispiel die Parrot Mambo (Spielzeug) und Parrot Bebop Drone gehören eindeutig nicht in die Kategorie.
Dies nur als Bemerkung am Rande.
Mit der DJI Inspire 1 kam eine echte Profi Drohne (Quadrocopter) auf den Markt. Sie verfügte über eine 4K Kamera und einem 3-Achs-Gimbal. Durch das klappbare Landegestell war jetzt – zum Vergleich mit der DJI Phantom Serie – eine 360°-Sicht der Kamera möglich und damit auch hervorragende Luftaufnahmen.
Ein weiterer Vorteil war die Tatsache, dass man mit einer zweiten Fernsteuerung die Kamera separat steuern konnte.
Drohen für Filmproduktion
Die weiterentwickelte DJI Inspire 2 wurde aufgrund ihrer Technik schnell zu einer beliebten Drohne in der Filmproduktion. Für den Antrieb und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 94 km/h sorgen 2 Flug-Akkus. Integrierte Sensoren gestatten eine automatische Hinderniserkennung.
Sie kann auch mit verschiedenen Kameras kombiniert werden, was sie sehr flexibel macht.
Drohnen für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) und den industriellen Einsatz.
Zu den professionellen Drohnen gehört u. a. der Hexacopter DJI Spreading Wings. Dieser war / ist in der Lage auch schwere Kameras für Luftaufnahmen zu tragen, die speziell für Rettungseinsätze mit vermissten Personen oder zur Überwachung eingesetzt werden.
Vorteil dieser Bauweise: Landegestell, Propeller-Arme und das GPS-Modul können eingeklappt werden, das Modell wird somit für den Transport kompakter.
Als Profi Drohne gilt auch die Matrice 200 V2 Serie von DJI, die ein sehr großes Einsatzspektrum abdeckt. Für den Flug werden zwei Akkus benötigt, die eine Flugzeit des Quadrocopters von bis zu 38 Minuten (Matrice 200 V2) erlauben.
Die DJI Matrice 210 V2 lässt sich mit 2 Kameras bestücken, wie z. B. Thermal- und Zoomkamera. Es besteht für den Piloten die Möglichkeit die Drohne per FPV zu fliegen und somit eine entsprechende Reichweite bei Rettungseinsätzen zurückzulegen. Hilfreich dabei sind u. a. GPS und das Anti-Kollisionssystem.
Kleine Drohnen finden aber mittlerweile auch zunehmend Verwendung im BOS-Sektor. Immer öfter werden die Drohnen für spezielle Einsätze eingesetzt.
Anwendung finden die Drohnen / Quadrocopter beispielsweise bei Indoor Aufklärungen oder beim Fliegen in schwer zugänglichen Bereichen. Die Drohne wird mittels FPV geflogen / gesteuert bzw. das Videosignal zur Steuerung der Drohne an das Display der Fernbedienung oder dem dazu verwendeten Gerät gesendet. Das aufgezeichnete Video lässt sich im Nachgang sichten.
Zu erwähnen wären hier u. a. Quadrocopter / Drohnen wie die DJI Mavic Pro, DJI Mavic 2 Zoom, DJI Mavic 2 Pro, DJI Mavic 2 Enterprise oder DJI Mavic 2 Enterprise DUAL, da sie doch von ihrer Größe weniger auffällig und im Preis gegenüber den "großen" Drohnen deutlich günstiger sind.
Die steigende Leistungsfähigkeit und Ausstattung der Drohnen, wie GPS, Sensoren für die Hinderniserkennung, Video in Full HD und höher, Fotos mit bis zu 20 Megapixel, Videoübertragungssystem OcuSync 2.0 u. s. w., machen das Fliegen auch für den Profi interessant.
Genannt sei auch der Octocopter Agras MG-1von DJI, der zur Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft entwickelt wurde. Das System, welches vor Wasser und Staub geschützt ist, kann laut Herstellerangaben pro Stunde bis zu vier Hektar Land überfliegen.