Der „Fasanenhof“ von Bauer Schnurr liegt idyllisch zwischen Besigheim und Ottmarsheim. Auf dem Hof leben ca. 100 Schweine und 30 Rinder, bestens versorgt. Denn Tiere liegen der Familie sehr am Herzen.
Da ist es nicht verwunderlich, dass Bauer Schnurr zu ungewöhnlichen Mitteln greift, wenn seine Tiere in Gefahr schweben. So geschehen kürzlich: Drei Rinder sind ihm ausgebüchst. Nach einer umfangreich eingeleiteten Suche, konnten zwei Kühe wieder vorbehalten auf den Hof zurückkehren. Die Suche nach dem dritten Tier war ein Wettlauf mit der Zeit. Denn es waren bereits zwei Tage seit dem Verschwinden vergangen und aufgrund der hohen Hitze war davon auszugehen, dass die Kuh den Wassermangel nicht überleben würde. Die Suche vom Boden aus mit Beamten von der Polizei sowie Jäger und befreundeten Bauern blieb erfolglos.
So griff Bauer Schnurr kurzerhand zum Telefon: Er rief direkt in Heisigheim bei Drohne-Pilot Mischa Kohnen an. Der Geschäftsmann unterhält ein ortsansässiges Geschäft für Flugobjekte wie Drohnen und Copter (droneparts.de). Kohnen zögerte nicht lange, rüstete sich mit seinem Profi-Equipment aus wie den DJI Inspire mit professioneller X3 Kamera und startete am Nachmittag mit der Suche.
Mischa Kohnen: „Wir suchten von der Luft aus im Rapsfeld und fanden schon bald die Spuren des Tieres. Dank der gelieferten Drohnenbilder konnten wir deutlich sehen, wohin das Tier gelaufen ist.“
Am Abend wurde die Suche nochmals gestartet, diesmal war der Copter mit einer Wärmebildkamera (FLIR XT) ausgestattet. Aus der Luft heraus wurden große Waldgebiete abgeflogen. Denn die Sorge des Bauern wurde immer größer. „Das Tier hätte sich auch verletzt haben können und nicht aus eigener Kraft herauslaufen können“, so Bauer Schnurr.
Die Suche auf dem zwei Quadratkilometer großen Terrain blieb jedoch erfolglos. Bis plötzlich in den frühen Morgenstunden ein Anruf bei Mischa Kohnen ihm sprichwörtlich den Kaffee versüßte. Das Tier war durch die Copter-Geräusche aufgeschreckt und nach Besigheim geflüchtet. Dort konnte die Kuh unversehrt eingefangen werden.
Dass der Einsatz für den Bauern keine Kosten verursacht, ist für Mischa Kohnen selbstverständlich. „Wenn es um Leben geht, helfen wir natürlich gerne.“